1778 kauft der Amsterdammer Unternehmer Adriaan de Boois einen alten Verteidigungsturm. Er bekam von der Stadt Haarlem die Erlaubnis, eine Windmühle zu bauen. Adriaan baute seine Mühle auf dem alten Goê Vrouwe Turm. Darum steht sie hoch über der Stadt und kann jede Brise auffangen.
Am 19. Mai 1779 wird der Adriaan in Betrieb genommen. Adriaan de Boois mahlt jahrelang Tuff zu Tras. Tras wird dem Mörtel zugefügt und wird gebraucht um die Fugen in Mauern wasserdicht zu machen.
1802 wird der Adriaan an einen Tabakhändler verkauft. Schnupftabak ist dann sehr beliebt. Die Mühle bekommt eine neue Einrichtung und Tabakröllchen werden jahrelang zu Schnupftabak verarbeitet.
1865 wechselte die Mühle wieder ihren Besitzer und ihre Funktion. Der Adriaan wird in eine Getreide Mühle umgewandelt. Der letzte Besitzer gab 1932 den Betrieb auf. Mit einer Windmühle konnte man kein trockenes Brot mehr verdienen.
Am Samstagnachmittag, dem 23. April 1932, ist Haarlem in Aufruhr. Der Adriaan brennt! Trotz entschlossener Maßnahmen der Feuerwehr Haarlem ist von der Mühle kaum mehr übriggeblieben als ein schwelender Haufen Steine und Balken.
Bereits einen Tag nach dem Brand organisierten die Einwohner von Haarlem eine erste Spendenaktion für einen neuen Adriaan. Aber es wird mehr benötigt. Viel mehr.
Am 23. April 2002, siebzig Jahre nach dem Brand, ist es endlich soweit. Haarlem hat seinen Adriaan zurück. Als Meeting- und Hochzeitsort, aber vor allem als Museumswindmühle. Ein Empfangsraum mit Souvenirladen. Zwei Stockwerke mit schönen Mühlenminiaturen. Aber vor allem: eine funktionierende Windmühle.
Erbaut im Jahr 2002, aber sicherlich keine Fälschung. Der Adriaan dreht sich und arbeitet genauso, wie niederländische Windmühlen seit Jahrhunderten drehen.
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